Kilimanjaro

Bis in die Neuzeit war der Kilimanjaro in der übrigen Welt nur als Gerücht bekannt. Für die Einheimischen ist der Berg jedoch seit Menschengedenken Mittelpunkt ihres Daseins und ihres Glaubens. Für sie ist der Kilimanjaro ein guter, fast heiliger Berg. Er ist Ursprung und Symbol ihres Lebens, ist das Wahrzeichen ihrer Heimat, das ihnen erst nach vielen Tagesmärschen entschwindet.

Ich folge der Einladung meines Freundes Ronaldo, der mir „seinen“ Berg zeigen möchte. Ronaldo ist einheimischer Bergführer und Chief Guide am Kilimanjaro. Unzählige Male stand er am Dach Afrikas.
Für ihn hat der Kilimanjaro eine besondere Bedeutung.
„Der Berg ist einzigartig. Er steht im Mittelpunkt meines Lebens. Er gibt mir Arbeit, ernährt mich und meine Familie. Ohne den Kilimanjaro wäre mein Leben sehr schwierig.“

Längst gibt es in der Bergwelt Afrikas keine Eroberungen mehr zu machen und die einstige „Kaiser-Wilhelm-Spitze“ ist in der Zwischenzeit „Uhuru“, dem Gipfel der Freiheit gewichen.

Doch die Besteigung des Kilimanjaro ist bis heute Inbegriff von Reise und Abenteuer am schwarzafrikanischen Kontinent geblieben. Genährt durch Mythen und Legenden verlockt er jährlich unzählige Bergsteiger zu einer Wanderung durch eine fantastische Welt. Die knapp 40 Kilometer aus der Gluthitze der Savanne hinauf zur Eisesluft der Pole entsprechen einer klimatischen Reise von 10.000 Kilometer.

Ich begleite Ronaldo und sein Team bei ihrer täglichen Arbeit. Die Träger am Kilimanjaro. Sie gewähren in ihrer unaufdringlichen Freundlichkeit einen kleinen Einblick in ihr Leben, ihre Gedanken, ihre Welt…